Wenn Sie Kajakfahren oder Kanadierfahren interessant finden, dann finden Sie in den folgenden Zeilen ein paar Tipps zu einem guten Einstieg in den Sport, eine erste Ausrüstung und Möglichkeiten zum Lernen des Sports. Außerdem finden Sie unten ein paar nützlich Websites für weitere Informationen und um andere Paddelanfänger in der Nähe finden zu können.

Zu allererst schön, dass Sie sich für Paddeln interessieren! Als sinnvoller Erstkontakt zur Sportart empfehlen sich Kanuschulen. Diese gibt es in jeder größeren Stadt. Ich selbst habe eine Kanuschule in Hildesheim (Niedersachsen) und freue mich, wie auch all meine Kollegen immer über neue Paddler, aber auch über Paddler, die die ersten Schritte bereits selber gemacht haben und sich bei den Wunschzielen helfen lassen wollen.

Für regelmäßiges Paddeln empfiehlt sich ein Kanuverein, hier können Sie häufig in einer Paddelgruppe unterkommen, die regelmäßig, meist wöchentlich aufs Wasser geht.

Nachdem Sie nun die ersten Schritte zum Paddelsport unternommen haben ist eine erste eigene Ausrüstung unumgänglich. Die Produktkataloge der Kanuhändler überfordern dabei die meisten Einsteiger in den Sport. Es gibt unzählige verschiedene Ausrüstungsgegenstände die, auf den ersten Blick, kaum unterschiedlich sind. Die verschiedenen Produktfeatures verlangen vom Einsteiger eine umfassende und interessierte Einarbeitung ab.

Den Umfang möchte ich gerne in den folgenden Zeilen etwas mindern. Grundsätzlich unterscheidet sich die Paddelkleidung in der Dichtigkeit (vom Neopren, der Wasser durchlässt und dabei wärmt, bis zur Latexkamin 4 Lagen Gewebe Trockenklamotte, die sehr Wasserdicht ist) und in der Widerstandsfähigkeit (von der leichten und dünnen Windjacke bis zur Expeditionsjacke). Natürlich sind persönliche Unterscheidungsmerkmale wie Schnitt, Farbe usw. ebenfalls von Bedeutung. Über die Frage der benötigten Dichtigkeit und Widerstandsfähigkeit entscheidet vor allem der Anwendungsbereich.

Ich beschreibe die folgenden Paddelsachen in Reihenfolge des Anziehens, also erst in die Badehose und dann gehts los mit der Basis und so weiter! :-)

Die Basis

Als Basis wird meist ein Neo gewählt. Neoprenanzüge, wie der Quantum Longjohn,

lassen eine dünne Schicht Wasser zwischen Körper und Anzug. Diese Schicht wird warm und der Paddler friert nicht. Wird man beim Paddeln gar nicht nass schützt ein Rash Guard Shirt vor schmerzhafter Reibung durch die Bewegung beim Paddeln (dem „Rash“).

Die Spritzdecke

Beim Kajakfahren unerlässlich, aber beim Stand Up Paddling und Kanadierfahren umso nutzloser ist die Spritzdecke. Gerade für den Anfänger ist dieses Accessoire nicht nur wichtig sondern höchst sicherheitsrelevant. Viele Anfänger haben das Problem, dass sie die Decke im Notfall nicht aufbekommen, daher gilt: Unbedingt mit einem Partner üben die Decke unter Wasser aufzumachen und aus dem Boot auszusteigen. Dieser “Wet Exit” ist die erste Technik, die jeder beherrschen sollte wenn er eine Spritzdecke trägt. Die Decke wird dabei unter Wasser erst in Richtung Bootsspitze und dann zu Kopf hin gezogen und damit von der Luke, dem sogenannten Süllrand gelöst.

Für den Anfang ist eine Nylon Spritzdecke wie die Ullswater optimal, diese geht recht einfach auf und öffnet bei Panik direkt, da sie bei Druck mit den Knieen gegen die Decke sofort aufspringt.

Die Jacke

Wie schon bei der Basis ist auch bei der Jacke

der Anwendungszweck entscheidend bei der Wahl der richtigen Jacke. Ich möchte hier exemplarisch zwei Jacken vorstellen. Die Vector Jacke hat verstellbare Armabschlüsse (meist als „Kamine“ bezeichnet) sowie einen verstellbaren Halskamin. Die Jacke hält Spritzwasser zuverlässig ab und schützt den Körper vor dem Auskühlen durch Wasser und Wind. Der gemütliche Paddler oder auch Stand Up Paddler wird auch mit einem Modell mit weniger Features zufrieden sein. Die Pop ist eine einfache Überziehjacke für den Regenschauer bei der Frühlingstour. Diese Jacke macht sich hervorragend als “Backup” bei längeren Touren einfach hinten im Boot um etwas für den Fall der Fälle dabei zu haben.

Die Schwimmweste

Unverzichtbar für jede Art von Paddelsport ist die Schwimmweste. Sie sollte immer getragen werden, es gilt grundsätzlich die Regel, dass das Wasser stärker ist als wir. Die Weste Quest erfüllt alle Bedingungen, die an eine Schwimmweste im einfachen Wildwasser und bei Touren gestellt werden. Sie ist mehrfach verstellbar und hat einen Reißverschluss vorne für das einfach Anziehen der Weste. Die Gurte werden grundsätzlich am Körper erst unten und dann oben festgezogen, so erreicht man den optimalen Sitz der Weste.

Schuhe

Natürlich reichen für den Anfang beim Paddeln auch ausgetragene Sportschuhe, wie das viele in den Vereinen tragen. Doch der Paddelschuh hat einige Vorteile gegenüber einem normalen Sportschuh. So wärmt er durch das Neopren auch bei kalten Temperaturen und vor allem wenn er Nass ist. Daher sollten auch bei Neoprenschuhen keine Socken getragen werden. Außerdem trocknet er schneller als ein Sportschuh und er ist auf nassen Untergründen nicht so rutschig wie der Sportschuh, eine Eigenschaft, die gerade an steinigen Ufern ein großer Vorteil ist.

Der Rock Paddelschuh bringt all dies Vorteile mit sich und ist mit einem Klettverschluss gut zu verstellen um zu verhindern, dass der Schuh beim Schwimmen vom Fuß rutscht.

Paddel und Zubehör

Mit dem Anziehen sind wir fertig, fehlt nur noch ein Paddel, beispielsweise das Maverick, das ein gutes Einsteigerpaddel für viele verschiedene Paddelbereiche ist, ein Boot, das logischerweise entsprechend des Einsatzzweckes gewählt werden muss (meist sind Boote auch zum Verleih in Vereinen und Paddelschulen vorhanden) und, für die erste Paddeltour, ein Trockensack um trockene Anziehsachen, ein Snack für Zwischendurch und die Autoschlüssel trocken unterzubringen.

Viel Spaß bei den ersten Touren auf dem Fluß, vieleicht sehen wir uns ja mal auf dem Wasser!